Zurück aus dem Land der Berge, Burgen, Seen und des Whiskys!
Zwei erlebnis- und ereignisreiche Wochen liegen hinter uns und um es mit einem Wort zu beschreiben: Grandios! Landschaftliche Highlights reihen sich zahllos aneinander, geschichtsträchtige Stätten und artenreiche Flora&Fauna, was kann mehr erwarten?
Edinburgh, Rosslin, Stirling, Ben Aan, Loch Lomond, Isle of Mull, Fort Williman, Isle of Skye, Inverness, Speyside usw.
01.06.11
Dieses Jahr geht es also nach Schottland; das Land von Nessie, Braveheart und Hogwarts, Haggis, den Highlands und natürlich dem Whisky! Aber wie alle Urlaube beginnt auch dieser mit der Anreise:
Aufstehen, abreisebereit machen, losfahren! Etwas knapp sind wir am Flughafen Hahn und gehen daher quasi grade wegs vom Kofferaufgeben in die Security und ins Flugzeug (Priority – man gönnt sich ja sonst nix). Der Flug ist ereignislos und so landen wir pünktlich in der Landeshauptstadt: Edinburgh
Dort erwartet uns eine typisch britische Disziplin, Queuing, für die Einreise – alles ganz lässig. Nicht ganz so aufgeräumt ist die Schlange beim Mietwagen, aber mit etwas Geduld geht ja alles und schließlich übernehmen wir unsere diesjährige Karosse: Vauxhall Meriva, der hat ordentlich Platz, klappert und knarzt aber an allen Ecken.Als wir uns dann in Richtung Portobello aufmachen bietet das Wetter fast alles: Wind, Sonne, etwas Sprühregen. Unterwegs noch kurz Andocken bei einem Supermarkt und wieder einmal zeigt sich, dass es einfach keine gute Idee ist mit hungrigem Magen einkaufen zu gehen.
Und so wandern reichlich Köstlichkeiten, wie z.B. ein waffenscheinpflichtiger Choclate Fudge Cake, in den Wagen. Da das Straven Guest House grade verwaist ist, machen wir mit unserem Einkauf am Strand ein kleines Picknick. Der Ozean ist ja nur einen Steinwurf weit vom B&B entfernt – toll!! Wir drehen noch eine kleine Runde durch Portobello und als wir dann wieder beim B&B ankommen, kommt auch Mac vom einkaufen zurück. Herzlich begrüßt werden wir hineingebeten und bekommen unsere Zimmer und eine Reihe nützlicher Tipps. Das B&B ist sehr schön, topp gepflegt, das Zimmer hell und das Bad schön groß. Einmal kurz durchschnaufen, dann geht es mit dem Bus ab in die City. Unterwegs gibt noch eine Kundenbefragung, woher, wohin, tja wenn wir das schon wüssten. Am Scotts Monument an der Princess Street steigen wir aus und machen eine erste kleine Entdeckungstour über die Royal Mile. Klasse hier!!! Dicht gedrängt stehen hier die historischen Gebäude und überall gibt es kleine Gassen und Winkel. Und über allem thront das mächtige Castle. Der obligatorischen Piper für die Touris steht neben dem Hyme Denkmal und gibt sein bestes. Wir lassen den langen Tag am Grassmarket im Fiddlers Arms ausklingen, mit einem Happen Essen, einem Guinness und einem Scottish Fiddler. Morgen wird ernst gemacht und u.a. das Castle besichtig! Fazit: Ich steh jetzt schon total auf Edinburgh!
02.06.2011
Das Wetter sieht schon mal gut aus und das Frühstück erst!! So gestärkt machen wir uns auf in die Stadt. Im Doppeldecker Lothian Bus ergattern wir oben in der ersten Reihe quasi die Logenplätzen und erreichen so lässig das Scotts Monument. Die Stadt ist bereits trubelig und wir entscheiden uns, mit dem Besuch des Edinburgh Castle unsere Tour zu starten.
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Durch den Park geht es am Museum vorbei hoch zum Castle und da gibt es wieder reichlich Queuing, weil natürlich noch mehr Leute auf diese Idee gekommen sind. Während wir da so rum stehen wird es beharrlich sonniger und wärmer. Das Castle selbst ist ein wirklich beeindruckender Zeitzeuge. Um kurz vor zwölf gibt es dann einen kleines Changing the Guards und High Noon 21 Salutschüsse zum Krönungstag der Queen und eine kleine Musikparade. Vom Castle aus wandern wir danach die Royal Mile hinab zur St. Giles Cathedral. Die Royal Mile ist einfach klasse, bunt, lebhaft, Tartan Geschäfte, Souvenirläden und natürlich Whisky! An vielen Stellen gehen sog. Close ab, schmal Durchgänge zwischen den Gebäuden, meist mit langen Treppen. Ich entdecke einen Fudge Laden, den ich natürlich sofort besuchen muss 🙂 Ganz bescheiden nehme ich aber nur eine Scheibe der hochkalorischen Köstlichkeit. Die Bedienung ist goldig `We are here to make you smile!‘ recht hat sie – Yammie!! Am hochmodernen, architektonisch sehr spannenden House of Parliament vorbei kommen wir unten am Palace of Holyroodhouse an. Wir finden den Sitz der Queen geschlossen und mit gehisster Fahne d.h. jemand aus dem Königshaus ist vor Ort. Im Shop ist die Reden von The Duke and Duchess of Rothesay d.h. Prinz Charles und Camilla, die wohl am Tag vorher in Edinburgh waren.
Von hier aus hat mal einen guten Blick auf St. Arthurs Seat, einem der vulkanischen Hügel Edinburghs. Wir begnügen uns aber mit einem kleineren Hügel und steigen auf den Calton Hill. Bei strahlendem Sonnenschein erklimmen wir (170 Stufen!) das Nelson Monument und unter uns breitet sich Stadt aus. Einfach klasse! Die Princess Street entlang, eine kleine Stippvisite im Jenners und wir erreichen die sog. New Town. Die Einkaufstrassen laden zum shoppen ein, hätte ich bloß mal im Lotto gewonnen 😉 Wir nehmen erst mal eine Erfrischung im `The black Cat‘, weil es mittlerweile schlicht heiß ist! Dann schlendern wir noch weiter durch die Gässchen und ich übe mich in Zurückhaltung, weil wozu sollte ich diese voll grandiosen Pumps (120GBP seufz) tragen? Wir schlagen den Weg unten ums Castle herum zum Grassmarket ein und kehren dann hungrig ins `White Heart Inn‘ ein, das es hier schon seit 1496 gibt und mit einer Whisky-Karten mit 80 (!!) Whiskys lockt. Jens traut sich an den Haggis, ich bleibe lieber bei einem Burger – das Essen schmeckt gut, ist reichlich und wir wissen ja, dass wir nicht in einem Gourmettempel sind. Mehrere Guinness und Whiskys später schlendern wir nochmal über die Royal Mile und ich nehme wirklich wehmütig Abschied von dieser Stadt. Mein Entschluss steht längst fest, hier muss ich ganz klar eine Städtetour hin machen, um die Stadt besser kennen zu lernen! Wieder in Portobello nutzen wir diesen lauen Sommerabend und gehen noch ins Dalriada. Das heißt genaugenommen holen wir im Pub unsere Getränke und setzen uns damit an den Strand. Ein phantastischer Sonnenuntergang beendet diesen wunderbaren, geschichtsträchtigen, spannenden Tag in Edinburgh! Wir kommen wieder!!
03.06.11
Nach einem weiteren tollen Frühstück (belgische Waffel mit Honig und Früchten) lassen wir Edinburgh endgültig hinter uns (schnief) und besuchen als erstes die Rosslyn Chapel. Ok, diese ist in Wirklichkeit viel kleiner als im Film und wird auch grade restauriert, ist aber wirklich ein gotisches Kleinod mit ihren ganzen Steinmetzarbeiten. Wir kommen in den Genuss einer Führung bzw. Erklärung und erfahren sehr viel Spannendes über die bewegte Geschichte. Als katholische Kirche von Sinclaire ab 1446 gebaut, steht sie nach der Reformation gut 200 Jahre leer. Überlebt das Wüten des Oliver Cromwell, der hier lagert und die Pferde unterstellen lässt, während er das Rosslin Castle zerstört, aber auf seinen ausdrücklichen Befehl bleibt die Kirche verschont. Einer der vielen Gründe warum sich um die kleine Kirche so viele Legenden ranken.
Ein anderer sicherlich die Tatsache, dass unter der Kirche Katakomben sind, die genauso tief sind, wie die Kirche hoch. Da die Kirche sich aber noch immer in Privatbesitz der Familie Sinclaire befindet, darf niemand hinein, um die Ruhe der Toten nicht zu stören. Was oder wer liegt also dort begraben? Der Heilige Gral? Die Bundeslade? Der Grundstein des Tempels aus Jerusalem? Oder gar Elvis?
Sehr spannend!
Im hinteren Teil der Kirche befinden sich recht uns links je eine reich verzierte Säule. Die rechte vom Meister Mason selbst geschaffen. Für die zweite gab es zunächst nur ein Holzmodell und da sich Meister Mason dem Spiralmuster noch nicht gewachsten fühlte, ging er für weitere Studien nach Rom. Vier Jahre lernt er dort, doch als er wieder zuhause ankommt, findet er die Säule perfekt vollendet. Die Tatsache das dies sein Lehrling erschaffen hat, offensichtlich ein Naturtalent, erbost ihn der Art, das er diesen mit seinem Steinmetzhammer erschlägt. Er verblutet vor dem Altar! Der Meister flieht, wird aber gestellt und für seine Tat hingerichtet. So sterben zwei Menschen für diese beiden Steinsäulen. Man verewigte ihre Gesichter in der Kirche und das des Meisters mit Blick auf die Säule des Lehrlings, zur ewigen Strafe!
Zahllose Geschichten mehr gibt es zur Rosslyn Chapel, eine spannender als die andere – ein magischer Ort!
Einige der Zierelemente in den Bögen z.B. haben lange Zeit Rätsel aufgegeben weil man nicht recht wusste, was sie darstellen sollen. Mittlerweile geht eine Idee dahin, dass es sich dabei um Noten handelt und wenn man die Melodie entschlüsselt und diese zur rechten Zeit mit den richtigen Instrumenten in der Kirche spielt, dann werden sich alle Geheimnisse lüften. Ein erster Versuch blieb erfolglos, es war vielleicht nicht die richtige Zeit 😉
Danach geht es weiter nach Stirling und wir besuchen auch hier das Castle. Auch hier die geballte Geschichte! Vom Castle Hill aus hat man einen guten Blick auf das Wallace Monument und die Stirling Bridge. Hier war also William Wallace am 12. September 1297 siegreich gegen die Engländer. Die alte kleine Holzbrücke wurde um 1500 durch eine Steinbrücke ersetzt. Auf dem ehemalige Schlachtfeld stehen nun Häuser. Beeindruckend auch die Große Halle; da wäre ich gerne mal bei einem der Bankette dabei gewesen. Begeistert hat mich auch das „Wandteppich-Projekt“. Sieben große Wandteppiche werden hier in Handarbeit nachgearbeitet, mit den Techniken, die im 14. und 15. Jhdt. üblich waren. Die Originale des Stirling Castle stammen aus dem 15. Jhdt. und hängen im Metropolitan Museum of New York im Cloisters Museum. Seit 2001 wird daran gearbeitet, vier sind bereits fertiggestellt. Die verbleibenden drei sollen bis 2013 fertiggestellt sein. Es wird zwar nicht mehr wir bei den Originalen mit Seide gearbeitet ( wer soll das bezahlen?) sondern mit einer speziell verarbeiteten Baumwolle. Aber das Ergebnis ist absolut beeindruckend! Nach einem kleinen Imbiss im Unicorn Cafe machen wir uns wieder auf den Weg. Auf dem Weg zu den Seen huschen wir noch kurz am Doune Castle vorbeit, bekannt aus der Ritter der Kokosnuss 🙂 Ob des perfekten Wetter entscheiden wir uns für einen Spaziergang auf den Ben Aan und erleben von dort oben eine spektakuläre Aussicht auf den Loch Katrine und den Loch Anchray. Einfach nur schön! Spät und etwas geplättet kommen wir erst nach 19:00 im Glebe Country Hose in Tarbet an. Bernadette begrüßt uns freundlich und das Zimmer ist einfach klasse! Den Abend beenden wir im Ballyhennan Restaurant in einer ehemaligen Kirche mit einem leckeren Essen (mit Stilton und Aprikosen gefüllte Hähnchenbrust!! Vielleicht nicht sehr schottisch aber superlecker!)
04.06.11
Heute scheint das Wetter deutlich bedeckt zu sein aber noch trocken. Schauen wir was wir heute erleben! In der Hoffnung das sich die Nebel/Wolkendecken Mittags auflöst entscheiden wir uns zur Besteigung des Ben Arthur auch The Cobbler genannt. Die Landschaft ist traumschön und der Weg im unteren Bereich kaum zu verfehlen. Zu verfehlen sind wir auch nicht für die schottischen Midges, fiese schottische Mücken, die sofort zur Attacke blasen, wenn man eine Sekunde still steht. Leider rührt sich der Nebel so gar nicht vom Fleck und wir haben eine hübsch abendteuerliche Kraxelei mit null Sicht und das bleibt leider auch am Gipfel so. Trotzdem machen wir ein kleines Päuschen zwischen den Felsen und stellen uns vor, wie wohl die Aussicht wäre würde man mehr sehen als eine weiße wabernde Wand. Wieder unten angelangt cruisen wir noch etwas durch die Gegend und shoppen eine Runde im Co-Op von Helensburgh. Da Essen gehen hier auf die Dauer deutlich ins Geld geht, machen wir lieber ein Picknick an den bonnie banks of Loch Lomond. Dabei füttern wir sowohl die Möwen als auch die Mücken!
05.06.11
Heute verlassen wir die Seen in Richtung Oban, um mit der Fähre nach Mull überzusetzen. Unterwegs halten wir immer wieder an, da die lockere Bewölkung immer wieder die Sonne durchblitzen lässt und es hier wunderschön ist. Wir fahren über Inveraray, einem wirklich netten kleinen Städtchen am Loch Fyne. Der nächste Stopp ist am Kilchurn Castle, welches malerisch auf einer Halbinsel im Loch Awe trohnt. Bevor wir Oban erreichen, machen wir noch einen Abstecher zum Inverawe Smokehouse. Hier werden heimische Lachse und Forellen speziell geräuchert und schmecken einfach klasse, wovon wir uns im kleinen Cafe überzeugen. Und wo wir schon mal da sind, nehmen wir uns auch ein bisschen Proviant mit. Schließlich kommen wir in Oban an, einer quirligen kleinen Stadt. Die Zeit reicht nicht um eine große Besichtigung zu machen, so drehen wir halt nur eine kleine Runde. Die Fährüberfahrt ist unkompliziert und in 45min erledigt, so dass ich mit nur einer halben Tablette gegen Seekrankheit auskomme. Erledigt hat sich allerdings auch das trockene Wetter, denn nun schüttet es wie aus Eimern und so bleibt es auch bis in die Nacht. Einen kurzen Blick werfen wir längst die bunten Häuserreihen von Tobermory und decken uns im Laden noch etwas ein. Das Sun Art View liegt etwas versteckt und ist auch nicht ganz so luxuriös wie unser letztes B&B aber Mike ist recht nett und entschuldigt sich als erstes fürs Wetter. Wir gönnen uns ein kleines Abendessen auf dem Zimmer mit leckerem Räucherlachs! Da es aber immer weiter schüttet bleiben wir da auch und ruhen uns etwas aus. Vielleicht ist es ja morgen schon wieder trocken.
06.06.11
Montag – I. Hochzeitstag – das Geprassel draußen hat aufgehört wobei es nicht wirklich freundlich aussieht, das Wetter…… Da das Wetter nicht sehr stabil wirkt entscheiden wir uns gegen Iona und cruisen erstmal in den Norden der Insel zum Glengorm Castle und den nahe gelegenen Standing Stones of Glengorm. Wir bummeln etwas über die Hügel und entdecken einige Hochlandrinder mit ihren Kälbern – allerliebst! Wir bleiben aber lieber auf Sicherheitsabstand. Nach einem kleinen Abstecher zur Käserei von Mull (ja, doch, ich gebe es zu, da habe ich auch was gekauft!) geht es weiter durch atemberaubende Landschaft. Am Collecting Point der Eagle Watch haben wir unsere erste Begegnung mit einem Hirsch, der nahe vor uns die Straße quert. An der Calgary Bay machen wir ein windiges kleines Picknick. Mit vielen kleinen Zwischenstopps erreichen wir schließlich die Eas Fors Waterfalls, eine Reihe von Kaskaden, die sich schließlich mit einem Wasserfall ins Meer stürzen. Superschön und dramatisch dramatisch!! Bei der Salen Bay nehmen wir in einem superkleinen Café‚ einen Kaffee und fahren dann raus zum Grass Point. Einen Adler sehen wir leider nicht aber dafür können wir einer sehr grossen Eule beim jagen zuschauen, vielleicht ist es sogar ein Uhu! Wieder in Tobermory wollen wir was essen gehen, landen aber in einem Pub, ich glaube er hieß Macgochans, wo alles fast ausverkauft ist und die Bedienung ist auch ziemlich unfreundlich. Eigentlich hätte wir sofort wieder gehen sollen. Naja das Essen ist dann genießbar aber nach dem letzten Bissen suchen wir uns was anderes. Im Pub Mishnish ist dann richtig nett und wir haben noch einen lustigen Abend!
07.06.11
Wetter eher bescheiden….. In einer eher trockenen Phase laufe wir Richtung Carsaig Arches. Allerdings ist der Weg bis wir endlich überhaupt an den Klippen sind ein einziger Sumpf. Das ist zwar schön für die vielen Orchideen, die hier blühen, aber eher nicht so für uns. Da es dann wieder anfängt reichlich zu regnen machen wir kehrt. In Craignure nehmen wir noch einen kleinen Snack im Craignure Inn, dann bringt uns die Fähre wieder zurück nach Oban. Auch hier schüttet es reichlich, so das wir von der Landschaft unterwegs nur einen wagen Eindruck bekommen. In der Nähe vom Glen Coe umrunden wir noch den Loch Leven. Nach einem kurzen Boxenstopp in Fort William im Morrison kommen wir schließlich in Spean Bridge an. Ok der Ort ist kleiner als Halberbracht aber das B&B ist der Hammer: Landadel lässt grüßen! Die Begrüßung durch Glen ist herzlich und sehr informativ. Wir besuchen noch kurz die Bar der Old Station und sinken dann in unserem riesen Zimmer in die Kissen. Warten wir ab wie viel Regen wir morgen haben,……
08.06.09
Das Wetter ist entschieden zu instabil für den Ben Nevis, schade aber nicht zu ändern. Nach einem großartigen Frühstück fahren wir ins Glen Coe wo wir (und die x Reisebusse) von einem Highland Piper erwartet werden. Prima, Aufbruch zur Wanderung ins Hidden Valley mit Musikbegleitung. Der Pfad führt entlang eines Bachlaufs mit vielen Kaskaden, Wasserfällen und Becken, super schön und echt steil *hapüh* Als wir schließlich die Kante überwunden haben, öffnet sich das Hochtal! Hier haben die McDonalds die von den Engländern gestohlenen Rinder versteckt. Wir wandern weiter Richtung Talschluss bis uns ein heftiger Schauer zu Umkehr zwingt. Ziemlich durchgeweicht machen wir auf dem alternativen Rückweg auf einem Aussichtspunkt kurz Rast, da die Sonne nun wieder rauskommt. Am Auto angelangt sofort umziehen und dann ins berühmte Clachaig Inn, wo auch die Potter Crew bei den Dreharbeiten zu „Der Gefangene von Askaban“ abgestiegen ist. In Fort William besuchen wir einen der zahlreichen Outdoorstores und ich erwerbe eine Regenüberhose, weil meine Lundhags hält zwar einiges ab, aber der schottische Hochlandregen ist dann doch zu viel! Wo wir beim Thema Potter sind fahren wir noch raus nach Glenfinnan zum Viadukt und wie es der Zufall will überholen wir dabei den Hogwarts Express, den Jocobite Steam Train!! Jens gibt Gas und wir können ihn grad noch auf der Brücke erwischen 🙂 Mittlerweile regnet es leider wieder :-/ Kurzer Stopp mal wieder bei Morrisons, weil wir uns doch gegen Russels entschieden haben, weil es ist doch arg teuer.
09.06.11
Hochzeitstag II – Der Tag startet mit einem weiteren phantastischen Frühstück und bescheidenem Wetter. Glen verabschiedet uns herzlich und mit vielen Informationen über Skye. Im strömenden Regen geht’s los aber das Wetter wird immer besser unterwegs. Am Eileanne Dounen Castle haben wir ein erstes Sonnenloch und natürlich auch reichlich Andrang. Ist ja auch eine tolle, malerischen Burg wie sie da im Loch Duich trohnt. Berühmt gemacht hat sie sicherlich der Film „Highlander“. Da Glen uns erzählt hat, dass die Burg um 1930 herum wieder aufgebaut wurde, verzichten wir darauf uns in die Warteschlangen einzureihen und fahren lieber weiter. Da das Wetter zusehends besser wird, halten wir unterwegs immer wieder an um die tolle Landschaft zu genießen. Über die lange 1996 erbaute Brücke fahren wir dann nach Skye hinüber. Unterwegs stoppen wir auch hier einigemal z.B. zu einem kleinen Fotoshooting mit einer kleinen Herde Hochlandrinder mit Kälbchen 🙂 Mittlerweile scheint hier richtig die Sonne und wir fahren runter zum Südzipfel nach Elgol. Hier ist man vis–à–vis mit den Cuillins, in denen eine Wolke feststeckt und reichlich abregnet. Aber von unserem Sonnenplatz aus lässt sich dies viel besser betrachten als wenn man drinnen steht. Schließlich erreichen wir Portree, die kleine wuselige „Hauptstadt“ der Insel. Unseren Kaffee Durst stillen wir im Café Arriba mit Blick auf den Hafen einschließlich malerischem Regenbogen (wie bestellt) – sehr schön! Grade werden dort die Tafeln mit dem Menü geschrieben und wir entschließen uns dazu später hier zu Abend zu essen. Aber zunächst ins B&B Kiltaraglen, etwas außerhalb, dafür ohne Parkplatzprobleme. Das Zimmer ist sehr schön, sehr warm und das Bad groß. Kurz frisch gemacht und ab geht’s in die City. Vor den beiden angesagten Fischrestaurants bilden sich schon Schlagen aber wir hatten uns eh schon was anderes ausgesucht. Im Café Arriba gönnen wir uns gegrillten Lachs mit frischen Linguini auf Kapern, Oliven, Wein Sahnesauce und ein geschmortes Lamm mit Gemüse, Pilzen und kleinen Kartoffeln. Danach ist noch Platz für einen kleinen chocolate fudge cake (gluten frei, der ist sogar gesund!!) – Verboten gut!!!
Wir lassen den Tag ausklingen im gerappelt vollen Isle Inn mit feiner Live Musik. Fazit: Die Isle of Skye hat uns jetzt schon in ihren Bann geschlagen!!
10.06.11
In der Nacht hat es heftig geregnet und auch jetzt sieht es noch eher trübe aus. Aber erstmal frühstücken und sehen wie es dann aussieht. Frühstück ist ok, Calum, der Sohn von Pam sehr nett und freundlich aber auch hier fällt sofort auf, in Schottland ist man eher zurückhaltend-reserviert, kein freundlicher Small Talk, wie wir es aus Irland gewohnt sind, man wird als Gast eher in Ruhe gelassen. Naja vielleicht mögen das die meisten anderen das auch lieber. Heute steht der Old man of Storr, der Storr und die Quiraing auf dem Programm und das Wetter ist inzwischen einfach nur klasse! Durch einen urwaldartigen Mischwald, vorbei an einem schönen Sumpfsee, steigen wir zu den Basaltformationen auf. Klar sind wir nicht alleine hier und wie schon gestern Abend, fällt auch hier ein deutlich höherer Anteil an Deutschen auf. Die meisten steigen aber nur bis zum Old man auf, wir wollen aber rauf bis auf das Plateau des Storr. Nach schweißtreibendem Aufstiegt durch den felsdurchsetzen Hang mit einigen spektakulären Tiefsichten erreichen wir schließlich das Plateau. Von hier aus hat man einen unglaublichen Rundblick über (fast) ganz Skye und bis raus zu den Äußeren Hebriden – atemberaubend!! Und wirklich mordsmäßig windig!! Wir drehen unsere Runde zu Ende und steigen durchs grüne Hochtal Coire Scamadal ab. Unterwegs halten wir noch am Kilt Rock mit dem spektakulären Wasserfall. Hinter Staffin biegen wir dann auf eine kleine Strasse Richtung Uig ab. Vom Parkplatz auf halber Strecke wandern wir los zum Felslabyrinth von Quiraing. Der schmale Pfad windet sich entlang der Hänge zu einer Reihe Basaltformationen:
The Needle, The Prison, Quiraing und the Table, die Felsen sind laut Glen die ältesten überhaupt und ein Paradies für Geologen. An einem kleine Moorsee mit Ausblick aufs Meer machen wir Pause und kehren dann wieder um. Da ich recht geplättet bin entscheiden wir uns gegen den Pub und für picknicken vorm Haus in der Abendsonne. Leider blasen auch die Midges zur Attacke und wir geben irgendwann auf. Da unser Zimmer noch immer superwarm ist lassen wir das Fenster auf und können eine ganze Wolke der kleinen Biester ausmachen, ergo Fenster wieder zu – igitt!!
11.06.11
Prima Wetter!! Wir fahren raus zum Dunvegan Castle, dem Stammsitz der McLeod. Das Castle blickt auf eine mehr als bewegte Geschichte zurück. In einem kleinen Info Film erzählt uns Hugh, 29. Chief of McLeod, einiges davon – sehr spannend! Stolz präsentiert er auch die Fairy Flag, den wertvollsten Familienbesitz. Sie stammt ca. aus dem 4. Jhdt. und um sie ranken sich zahllose Legenden. Aber über drei Dinge ist man sich einig: Sie besitzt Feenkraft, die Seide stammt aus Jerusalem und sie gewinnt Schlachten! So ist es halt! Würde man das jetzt alles als Aberglauben ab tun, würden einem sicher geantwortet werden, dass der Clan ja schließlich trotz allem die Jahrhunderte überdauert hat! Die zum Anwesen gehörenden Gärten sind einfach wunderschön, besonders der Water garden. Von hier aus fahren wir zum Neist Point, dem westlichsten Punkt von Skye. Spektakuläre Aussichten bieten sich hier und wir suchen uns ein windgeschütztes Plätzchen auf einer Klippe und machen Mittag. Blickt man rechts um die letzte Klippe von Skye herum entdeckt man den Leuchtturm, der, wie wir ja dank Glen wissen, von dem Cousin von Robert Louis Stevenson (Die Schatzinsel, Dr. Jekyll und Mr. Hyde) gebaut wurde. Seine ganze Familie hat Leuchttürme erbaut/entworfen, nur Robert scheint als Schriftsteller aus der Art geschlagen zu sein. Irgendwann schaffen wir es auch uns von hier loszureißen und auf der Weiterfahrt halten wir an einer kleinen Silberschmiede. Mit einem neuen Ring und einer Geschichte über den Coral Beach verlasse ich einige Zeit später den Laden. Immer nach dem Motto auf die Einheimischen hören, nehmen wir die Straße zurück nach Dunvegan, am Castle vorbei und wie versprochen können wir von dort aus die kleine Seehundkolonie beobachten. Schließlich erreichen wir mit einem kleinen Spaziergang den Coral Beach, der wie der Name ja schon vermuten lässt, nicht aus Sand besteht sondern aus zerbröselten Korallen, Muschen und Schneckenhäusern. Die kleine Pinkfarbenen, die Glück verspricht, finde ich zwar leider nicht aber viele andere schöne 🙂
Spät sind wir erst zurück in Portree und da der Pub gerammelt voll ist, landen wir wieder im Cafe Arriba – auch gut!
12.06.11
Bevor wir Skye heute verlassen müssen, wollen wir noch die Talisker Distillery besuchen, aber die hat im Juni sonntags zu. Wir besuchen stattdessen die Fairy Pools am Fuße der mächtigen Black Cuillins. Unser kleiner Rundwanderweg (ca.8km) führt uns Vis-a-Vis zum Felsmassiv durch die Heide und schließlich wieder hinab zu den zum Teil recht großen Becken der Fairy Pools. Einfach nur klasse hier und es geht nicht anders, da muss ich jetzt rein, zumindest mit den Füßen! DU MEINE GÜTE!! Kalt, popokalt, war ja klar 🙂 Ich kann mich kaum sattsehen an dieser Aneinanderreihung von türkisblauen Becken, dem Bachlauf und immer wieder kleinen Wasserfällen! Hier könnte man an einem warmen Sommertag auch einfach mit Buch und Picknickkorb an einem der großen Becken den ganzen Tag verbringen 🙂 Aber es hilft ja nicht, wir müssen ja heute noch bis Inverness als reißen wir uns los und fahren wieder über die Brücke zurück. Wir fahren durch wunderschöne, einsame Landschaft und entdecken immer wieder Hirsche, die in den Hügeln äsen. Dem Loch Ness statten wir nur einen kurzen Besuch ab, da es inzwischen wieder regnet. Unser B&B in Inverness, das Avalon Guest House, ist sehr schön und auch nur einen kleinen Spaziergang am River Ness entlang von der Innenstadt Inverness entfernt. Wir kehren in der Castle Tavern gegenüber vom Inverness Castle ein. Das 1834-1846 erbaute viktorianische Schloss wird als Verwaltungsgebäude genutzt und steht an der Stelle einer Festung aus dem 12.Jh.. Das Essen ist ganz prima und die Anzahl der Whisky auch sehr interessant. Zu später Stunde erst machen wir uns auf den Heimweg, vorbei am beleuchteten Castle und am River Ness. In den Bäumen sind auch Lichter (wer sagt denn auch dass das nur zu Weihnachten geht), die sich im Wasser spiegeln.
Ein weiterer eindrucksvoller Tag geht zu Ende!
13.06.11
Also heute sieht das Wetter eher nach Regen aus und wir entscheiden uns zu einem Ausflug in die Speyside zu den Distillerys 🙂 Gesagt getan, auf geht’s! Als erstes stoppen wir bei Glen Moray, die hier 1897 zunächst als Bierbrauerei angefangen hat. Unser Guide ist Rachel, sehr nett, die unsere recht kleine Gruppe rundführt und alles sehr anschaulich erklärt. Neugierig kann man sein auf den in diesem Sommer erstmals erscheinende Special, bei dem der Brennmeister zum ersten mal mit Torf experimentiert hat. Da er mit seinem Ergebnis sehr zufrieden ist, wird sogar schon ein Teil des Spirit abgefüllt, der noch zu jung ist, um sich Whisky nennen zu dürfen. Wir merken uns das für meinen 50., dann ist er 12 Jahre, dann wird es richtig interessant. Nach der Führung gibt’s natürlich was zu probieren und weil wir so eine kleine Gruppe (wir, vier Franzosen, eine aus Brisbane) sind, ist Rachel recht freigiebig – Slainte mhath! Der Classic Malt von Glen Moray ist immerhin der viert best verkaufte in GB aber mir schmeckt der 16 jährige am besten. Dieser hat so einen Nachklang von Bitterschokolade, sehr schön weich, aber aromenstark. Wir hoffen dass man den auch bei uns bekommen kann – doofe Handgepäckregel!!
Da wir uns aufteilen mussten, Jens = drive, Lioba = drink, bin ich um 12:00 schon recht lustig *hicks*
Wir fahren den Whiskytrail weiter und besuchen Strathisla, die zu den ältesten Brennereien der Welt gehört. Hier haben die Chivas Brothers ihren Erfolg gestartet. Mittlerweile gehören 16 Distillerien zu Chivas. Hier zeigt und erklärt Lindsay unserer vierköpfigen Gruppe (2 Kanadier) alles Wissenswerten und auch einiges an Anekdoten. Kosten dürfen wir die beiden Blends 12J & 18J Chivas Regal und zum Schluss den 12jährigen Strathisla Single Malt. Die beiden Blend sind sicher gute Einsteigerwhisky aber uns schmeckt doch der kraftvollere Strathisla am besten. In der dritten Destillery, Cregganmore, besuchen wir dann aber nur den Shop, noch mehr Whiksy und ich kann mich grad legen. Aber hier gibt es nicht nur die Mini’s sondern auch 20cl Flaschen, die dann noch gut in den Koffer passen und nicht so Bruch anfällig sind. Nachmittags bummeln wir noch durch Inverness und landen wieder in der Castle Tavern. Das Essen ist wieder prima aber heute hat hier ein Reisebus lauter deutsche Rentner abgeladen und die sind recht laut, was egal ist, wenn nur das was sie reden nicht so ein Mist wäre. Warum fahren solchen Menschen überhaupt ausserhalb Deutschlands in den Urlaub, wenn doch dort alles am besten ist? Noch einen Jura Superstition als Absacker und dann ab in die Federn!
14.06.11
Von einem weiteren prima Frühstück gestärkt machen wir zunächst einen kleinen Spaziergang am River Ness. Ganz in der Nähe unseres B&B gibt es mehrere kleine mit Brücken verbundene Inseln mit einem schönen alten Baumbestand. Wunderschön, ruhig und die Bänke sind einfach superklasse aus Baumstämmen geschnitzt – so eine hätte ich auch gerne! Danach bummeln wir noch ein wenig in Inverness, das uns immer besser gefällt. Aber schließlich machen wir uns wieder auf den langen Weg nach Kirkcaldy. Aber da das Wetter zusehends besser wir stoppen wir am Loch Morlich zu einem Kaffee mit Scone. Ein super See! Und schwupps die wupss bin ich von mehreren Enten mit Küken umringt 🙂 Danach fahren wir hoch zu Britanniens höchstgelegener Bahn, Cairngorm Funicular Railway, die uns knapp unter den Gipfel des 1245m hohen Cairn Gorm bringt. Von hier hat man heute quasi Aussicht auf ganz Schottland – grandios!! Da die Bahn ohnehin ökologisch umstritten ist, werden die „nur“ Bahnfahrer quasi in der Bergstation „eingesperrt“ und nur die „echten“ Wanderer zum Gipfel gelassen. Kann ich verstehen, aber wir wäre schon gerne hoch. Aber so ist es halt wenn einem die Zeit wegrennt…..
In den Cairngorm Nationalpark müssen wir auf jeden Fall das nächste Mal für länger!! Unterwegs werfen wir noch einen Blick auf das Blaircastle und nehmen dann noch einen Kaffee in der Water Mill von Blair Atholl. Diese kleine Mühle gibt es schon seit 1613 und es wird immer noch nach alter Tradition das Korn gemahlen und verarbeitet. Schließlich erreichen wir die Halbinsel Fife und unser letztes B&B in Kircaldy: Dunedin. Herzlich werden wir willkommen geheißen und das Zimmer ist auch schön, allerdings ist der Ort zum ganz schnell wieder vergessen, nein, hier ist es wirklich nicht schön. Und während wir noch gestern schottischen Gastfreundschaft und Pubkultur in Inverness genossen haben, landen wir schließlich in Ermangelung von etwas anderem in „The Robert Nairn“ – Franchise – ein Pub wie er auch in Köln sein könnte. Das Essen ist ok und immerhin günstig weil Steak Abend ist d.h. ein Getränk gibt es dazu gratis. Hier werden wir sicher nicht wieder absteigen, sehr schade, für den letzten Abend hatten wir uns etwas anderes gewünscht.
15.06.11 Abflugtag!
Frühstück ok, mit ein paar Abzügen in der B-Note, wir verlassen Kirkcaldy ohne zurückzugucken. Da wir noch ein bisschen Zeit haben nehmen wir die Coastal Route und haben hinter Aberdour einen Paradeausblick auf Edinburgh im Sonnenschein – ach ja eine tolle Stadt *seufz* Weiter fahren, tanken, Müll entsorge, Auto abgeben, einchecken, heim fliegen, alles easy, mit etwas Verspätung aber schließlich und endlich sind wir wieder daheim!
Ein toller Urlaub!! Es ist ganz klar, dass wir hier nochmal hin reisen werden!