2015.07 Reisebericht West-Canada – Teil 3

Teil 1, Teil 2, Teil 3 (diese Seite), Teil 4, Teil 5 sowie eine Übersicht der Unterkünfte

23.06.2015 Dienstag – YOHO National Park

Was für ein Frühstück! Sehr lecker!

Danach machen wir uns auf in den Yoho National Park. Erster Stopp, Emerald Lake. Erstaunlich ruhig noch für diesen Touri See der aber in der Tat auch wunderschön ist. Und wir laufen einmal um den See. Hier und da begegnen wir anderen aber im Großen und Ganzen haben wir den See für uns. Zusätzlich zum Bergpanorama finden sich hier reichlich wilde Orchideen, sogar Frauenschuh! Fleischfressende Veilchen und jede Menge andere, deren Namen ich nicht mal kenne. Toll!

Auf der Weiterfahrt erwischen wir einen der ewig langen Güterzüge in einem Spiraltunnel, sehr lustig!

Danach statten wir dem Takakkaw Falls einen Besuch ab, der ist zwar gut besucht aber auch wirklich grandios. Ich trete der Sache mal näher und genieße das Getöse, den Spray und die Kulisse – Wow!

Beim Abstieg sind sie auf einmal da, drei Bergziegen! Sie stecken noch im Fellwechsel und sehen hübsch zottelig aus.

Leider ist der Weg zu den Laughing Falls gesperrt aber da wir auch schon wieder recht spät haben machen wir uns auf den Rückweg aus dem Yoho Valley.  Einen kleinen Abstecher zum Kicking Horse Pass machen wir dann doch noch. Ich halte noch an einem Parkplatz um eine Berggruppe zu fotografieren. Ich folge zu Fuß einer kleinen Gravelroad und stehe plötzlich von einem einzelnen Wolf. Ich mache ein paar Bilder und als er sich mehrmals nach mir umdreht entscheide ich zum Auto zu rennen und ein anderes Objektiv aufzustecken. Leider bekomme ich dann nur noch sein Hinterteil zusehen bevor er im Wald verschwindet – Schade. Laut eines einheimischen Guides bekommt mal nur alle fünf Jahre einen Wolf zu sehen. Maurizio erzählte uns, dass es in Field ein gutes Restaurant geben sollte – das musste natürlich getestet werden. Das »Truffel Pigs« kann man nur Empfehlen, reichhaltiges gutes Essen in einem guten Ambiente.

24.06.2015 Mittwoch – Yoho National Park

Das gute Wetter reißt nicht ab. Wir fahren durch Golden zur Kicking Horse Skilift Station. Von dort aus geht’s mit einer Umlaufgondel auf den Berg. Die Bergstation genannt Eagle´s Eye sieht ganz nett aus, wir entscheiden uns aber für eine kleine Grad-Tour, um das Tal besser zu sehen. Hier hat man einen tollen Blick von den Willowbank Mountains bis zu den Beaverfoot Range. Wieder an der Station angekommen nehmen wir den Weg zur „Terminator Ridge“.  Dieser kleine Kletterweg führt uns dann wirklich zu einem richtigen 360° Aussichtsgipfel. Von hier hat man einen fantastischen Blick in den Glaicer, Yoho und in den Kootenay Nationalpark wo unsere morgige Tour her führt.
Zusätzlich zur Aussicht gibt es hier 1 Trilliarden Steckmücken, die uns reichlich zerstechen! Nächster Stopp, Supermarkt, Antimückenspray kaufen!

Gesamtstrecke: 4.53 km
Maximale Höhe: 2435 m
Gesamtanstieg: 461 m
Download file: 20150624_golden_terminator_ridge.gpx

Am Nachmittag fahren wir wieder in den Yoho Nationalpark.  Auf der Hälfte der Strecke Richtung Fields, kurz vor der steilen Linkskurve, startet der Wapta Falls Trail. Es ist recht warm und das Klima ist extrem feucht, das lockt wieder unsere kleinen ‚Freunde‘ an.  Wir lassen uns aber nicht davon abhalten am Fluss unterhalb des tollen Wapta Fall ein wenig zu verweilen und die Landschaft auf uns einwirken zu lassen.

25.06.2015 Donnerstag – Kootenay National Park

Es ist soweit – wir müssen Il Nido verlassen aber wir kommen sicher wieder her.
Wir fahren auf der Route 95 Richtung Radium Hot Springs. Die Straße führt an den Columbia River Wetlands vorbei. Der River ist zwischen all den kleinen und großen Seen kaum zu erkennen.
Schade das man fast immer recht schnell an dieser Landschaft vorbeifährt, obwohl es hier reichlich Greifvögel, Schmetterlinge und Pflanzen zu sehen gibt. Wir machen ab und an mal halt, um einen kleinen Einblick zu bekommen. Die Strecke ist ca. 100km lang und nur hier und da findet sich eine Ranch.

In Radium halten wir uns Links und nehmen die Route 93 in den Kootenay National Park. Am Anfang fährt man durch ein enges Tal die Landschaft ist toll und kurz vor Lake Olive können wir noch einen Schwarzbären am Straßenrand beobachten.  Die Straße mach eine Linkskurve mit Viewpoint, von dort aus kann man in das herrliche Koontenay Valley schauen. Schade ist nur das es hier 2003 einen gewaltigen Waldbrand gab dem 17000 Hektar Fläche zum Opfer fielen. Es war wohl der größte Brand in den Canadian Rockies.  Obwohl fast alles vernichtet wurde sieht man doch das sich das Grün langsam wieder durchboxt.  Unser nächstes Ziel sind die Paint Pots. Hier haben die First Nations Anfang des 20ten Jahrhunderts  stark Einsenhaltige Minealien (Ochre) abgebaut. Damit wurden Stoffe gefärbt, was man merkt, da alles was mit dem Schlamm in Berührung kommt,  sehr orange wird. Am Vermilion Pass verlassen wir British Columbia und kommen nach Castle Junction in Alberta. Wir halten uns Links und fahren Richtung Lake Louise zum Moraine Lake, in der Hoffnung dass die vielen Touristen jetzt schon alle beim Abendessen sind. Wir hab Glück, der Andrang ist übersichtlich und wir können das Türkise aber kristallklare Wasser im Sonnenschein genießen.  Lioba bekommt mich fast nicht losgerissen so faszinierend ist die Landschaft. Leider haben wir noch ein Stück Fahrt vor bevor wir in Canmore beim B&B ankommen. Nachdem wir uns frisch gemacht haben inspizieren wir noch kurz die Stadt und essen noch eine Pizza bei der Flatbread Company. Meine beste Pizza seit Jahren!

26.06.2015 Freitag – Banff National Park

Am nächsten Morgen erklärt uns Dave was es hier alles zusehen gibt und was heute die beste Option ist. Gesagt getan, wir fahren zu den Grassy Lakes. In wenigen Minuten erreichen wir den Parkplatz und starten bei Wolkenlosem Himmel unsere Tour. Normal wollten wir einen kleine Gipfeltour zum Ha Ling oder auch Chinamans Mountain machen, doch da gibt es keinen Schatten und  bei diesen hohen Temperaturen ist sowas nicht ratsam. Unter dem Namen Grassy Lakes konnte ich mir nicht vorstellen aber war wir dort zu sehen bekamen – einfach nur traumhaft. Die Grassy Lakes sind nach einem italienischen  Bergführer benannt, der diese viele Wanderwege und Gipfel erschlossen hat. Aber nun zu den Lakes – sie sind glitzeklar und erscheinen (bei Sonnenlicht) in den verschiedensten Farben.

Gesamtstrecke: 5.77 km
Maximale Höhe: 1705 m
Gesamtanstieg: 430 m
Download file: 20150626_canmore_grassi_lakes_trail.gpx

Theoretisch kann man darin schwimmen aber ich glaube die Leute hier haben Angst was kaputt zu machen so zerbrechlich sehen sie aus. Anders ist das beim Klettern – hier gibt es tolle Kletterrouten in schönem Korallenkalk, komplett erschlossen mit guter Sicherung – mich juckt es total aber leider kann man nicht alles machen.  Etwas weiter oben kann man von den First Nations Wandmalereien bestaunen. Wir steigen auf bis zum Whitemans Pond Stausee danach geht es auf einer alternativen Route zurück zum Parkplatz. Wir fahren danach mit dem Auto weiter zum Minewonka Lake – leider auch ein Stausee aber in grandioser Kulisse. Hier starten wir auch eine Tour, die aber nach der Hälfte unterbrochen wir »Gesperrt wegen Bären« mist. Okay zurück zum Auto fahren wir nach Banff. Eine schöne Aussicht haben wir auf dem Weg zur Norquay Ski Area. Dort gibt es eine Wiesenfläche mit Super Blick auf Banff und deren Umgebung. Bei schönem Wetter fast schon ein Muss…

 

27.06.2015 Samstag – Kananaskis und Peter Lougheed Provincial Park

Angestachelt von Dave fahren wir heute über eine 80km Gravelroad (742 Smith Dorien Trail) in den Kananaskis und Peter Lougheed Provincial Park. Die Route führt an des Spray Lakes vorbei, wo bei normalen Verhältnissen Herden von Wapitis, Elks und Moose zusehen sind. Heute waren es aber schon um 9:30h 28 Grad und da sucht jeder nur noch Schatten – shit, better luck next time. Unsere erste Wanderung starten wir am Burstall Lake. Der Weg führt entlang des Peak Commonwealth.

 

Gesamtstrecke: 8.1 km
Maximale Höhe: 1980 m
Gesamtanstieg: 200 m
Download file: 20150627_peter_lougheed_burstall_trail.gpx

Die Landschaft ist offen und von vielen kleinen Flüssen und Feuchtwiesen durchzogen. Danach geht’s weiter zum Upper Kananaskies Lake. Hier starten wir unsere zweite Tour zum hoch gelegenen Rawson Lake. Ein toller Waldweg jedoch bei sehr hohen Temperaturen auch sehr anstrengend. Oben angekommen geniessen wir die fantastische Aussicht auf Mount Sarail 3160m hoch. Am gegenüberliegenden Ufer sehen wir einen echt großen Grizzly mit Nachwuchs. Gut das da ein wenig Wasser dazwischen ist 🙂

 

Gesamtstrecke: 10.99 km
Maximale Höhe: 2016 m
Gesamtanstieg: 406 m
Download file: 20150627_peter_lougheed_rawson_lake.gpx

Leider  müssen wir auch diesen wunderschönen Ort wieder verlassen. Da wir selten aufgeben versuchen wir es ein zweites Mal und fahren nicht wie üblich über die Route 40 zurück nach Canmore sondern nochmal über die Gravelroad. Leider keine Moose aber Rehe und Bergziegen – wenigstens etwas.

 

weiter bei Teil 4

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert