2011.10 3-tägige Wanderung in der Rureifel

Die Wetteraussichten klingen perfekt, ein langes Wochenende steht an und was liegt da näher als spontan zu einem Wander Ausflug aufzubrechen.

Allerdings waren wir doch sehr naiv zu denken, wir  würden dazu  in der Eifel oder dem Harz noch spontan ein Zimmer finden. Nach dutzenden von Absagen, schafft es das Tourismusbüro Prüm uns in einer FeWo in Hergarten in der Eifel unterzubringen.

Also Samstagfrüh auf in den Nationalpark Eifel!

Samstag: Die erste Tour ist die Themenwanderung T2  „Buchenhallen und Eichenhänge“

Vom Parkplatz Büdenbach aus geht es ca. 15km durch Buchen- und Traubeneichenwälder im bunten Herbstkleid. Die Wälder sind sehr schön, der Weg allerdings ist doch eher für Rentner und Kinderwagenfahrer gemacht und lässt spätestens auf den geteerten Teilstücken keine rechte Freude aufkommen. Aber sicher nett zum Radfahren, was hier auch reichlich gemacht  wird. Vom Aussichtspunkt Hirschley hat man eine schöne Aussicht über den Rursee (der allerdings schwer Ebbe hat) und die umliegenden bunten Wälder. Etwas genervt durch die stark befestigten Wege biegen wir hier und da einfach auf naturbelassene Wege ab und laufen ein paar Umwege. Wieder am Parkplatz angelangt schauen  wir  noch kurz beim  RWE Jugendstilkraftwerk vorbei  und laufen von dort rüber zur Gastwirtschaft Terrasse am See am Stausse Heimbach (lecker Kuchen). In Hergarten, mit ca. 500 Einwohnern kleiner als Halberbracht, werden wir von Familie Laumen herzlich begrüßt und beziehen unsere FeWo.

Als echter Glücksgriff entpuppt sich die Ritterstube in Hergarten. Beim Aufklappen der Speisekarte springt eines sofort ins Auge, eine erstaunlich große und sehr feine Auswahl an Whiskys!!

Das Essen ist ebenfalls sehr lecker! Als es uns dann draußen zu kühl  wird, landen wir an der Theke und kommen mit dem Chef über Whiskys ins plaudern und müssen dann natürlich die von ihm angepriesene Neuentdeckung probieren: Berry’s Own Selection Single2000Malt McDuff = Spass im Glas 🙂

GPS Daten :

Gesamtstrecke: 16.85 km
Maximale Höhe: 537 m
Gesamtanstieg: 381 m
Download file: 102011_rureifel_buchen_eichen.gpx

Sonntag: 3. Etappe des Wildnistrail Nationalpark Eifel

„Wildnis“ & „Trail“ – zwei Begriffe die eine Erwartungshaltung erzeugen, die nicht erfüllt wird!

Das Wetter ist einfach nur toll als wir in Gemünd unsere Etappe beginnen!! Als wir dann endlich den ersten Streckenabschnitt, der locker auch für  Ü65 mit Rollator geeignet wäre, hinter uns haben, führt ein schmaler Pfad entlang eines kleinen Bach Richtung Wolfgarten. Ein ganze Weile begleitet uns der Brunftruf eines Hirschen, den wir leider nicht zu Gesicht bekommen. Genauso wenig wie die Wildschweine, deren Suhlen sich oft im morastigen Waldboden ausmachen lassen. Mit einem Mal endet die morgendliche Kühle, damit meine ich innerhalb von zwei Schritten, und es ist sommerlich warm.

In Wolfgarten, eine goldigen kleinen Eifelort, verpassen wir irgendwie den Aussichtsturm, den wir dann Montagmorgen noch rasch nachholen. Von hier aus verläuft der Weg weiter durch den Kermeter und wir fragen uns, ob ein Kopfschutz gut wäre, da bei dem kleinsten Lufthauch Eicheln und Bucheckern auf uns niederprasseln. Der Weg ist, wie auch der Themenweg am Tag zu vor, gut gekennzeichnet und kaum zu verfehlen. Was ein bisschen Magelware ist, sind Bänke.  An der Abtei Mariawald ist derart was los, das wir bei einer geschätzten Wartezeit in der Schlange von ca. 1h auf die Einkehr verzichten.So kommen wir nach weiteren waldreichen 8.5km schließlich in Heimbach an. Wir haben es auch geschafft direkt an der Burg Hengebach, einer ovale Ringburganlage des 12. bis 14. Jahrhundert, herauszukommen. Vom Turm aus hat man wirklich einen schönen Rundumblick. Wie der Zufall es so will sind wir auch noch früh genug für den letzten Bus zurück nach Gemünd und können uns das Taxi sparen.

Das gesparte Geld ist in der Ritterstube für leckeres Essen und guten Whisky viel besser angelegt 🙂

GPS Daten :

Gesamtstrecke: 22.42 km
Maximale Höhe: 521 m
Gesamtanstieg: 487 m
Download file: 102011_rureifel_wildnisstrail.gpx

Fazit:  Goldenes Oktoberwetter, bunte, weitläufige Laubwälder, viel gute Luft und trotz der vielen Touristen ist man auf den Wegen auch viel allein und kann die Ruhe genießen. Die Wege sind sehr bequem zu laufen, keine Frage, aber wir sind dann doch zu verwöhnt und hätten uns wirklich mehr naturbelassene Wege gewünscht. Vielleicht muss man sich hier auch besser auskennen, um diesen Waldautobahnen aus dem Weg gehen zu können.

Montag:

Da wir einmal hier sind, beschließen wir Monschau einen Besuch abzustatten. Aber nicht bevor wir in Wolfgarten den Eifel-Blick Turm bestiegen und ein bisschen nebelige Morgenstimmung getankt haben. Nach einem kurzen Photostopp bei der Heimbachtalsperre, starten wir durch nach Monschau. Was zu erwarten war, man kann vor Touristen kaum treten! Der Ort mit seiner historischen Altstadt  ist aber auch wirklich schön. Von der Burg aus hat man einen tollen Blick auf die Stadt. Nach viel Schlenderei in den kleinen Gässchen zwischen den Fachwerkhäusern verlassen wir schließlich vollgepackt mit Printen, Monschauer Möppchen (suchterzeugenden Mini-Printen), Steinofenbrot, Hirschpfefferbeißer und Wildschweinsalami den Ort aber nicht ohne eine Stippvisite bei der Monschauer Senfmühle. Auch hier ein Riesenandrang also beschränke ich mich auf das Senflädchen (in der Kühlbox ist ja noch Platz).

Wir cruisen noch ein bisschen durch die Gegend, durchs Hohe Venn und ein Stück Belgien und dann machen wir uns auf die Heimreise. Zu guter Letzt haben wir das Wetter sicher gut genutzt aber dieses mal war spontan und wenig Recherche nicht so das richtige. Bei allen schönen Eindrücken bleibt ein Gedanke im Hinterkopf, woanders wäre es vielleicht mehr nach unserem Geschmack  gewesen……

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