2012.09 Mühlbach – Hohe Tauern (updated! jetzt mit GPS-Tracks)

01.09.-09.09.2012 Wanderurlaub in den Hohen Tauern

Wie könnte es auch anders sein, auch in diesem Jahr fahren wir in die Hohen Tauern zu unserer obligatorischen Wanderwoche. In der Nacht von Freitag auf Samstag geht es los und so erreichen wir gegen 09:30 den Hintersee (Felberttal). Hier machen wir uns es erst mal gemütlich und frühstücken! Das Wetter ist ein wenig  bewölkt aber trocken. Kurz zu unserem Lieblings Wanderhotel Kirchner und eingecheckt, schon geht es mit einem kleinen lockeren Spaziergang hinauf zur Steineralm. Mit Leberkäs mit Bratkartoffeln für Jens und einem super leckeren Blaubeerschmarren für mich startet unser Wanderurlaub 2012!

Sonntag 02.09.12

Hm leider immer noch bedeckt und es sieht auch ein bisschen nach Regen aus, also entschließen wir uns zu einer etwas „niedrigeren“ Tour und schauen uns den Smaragdwanderweg im Habachtal an.

Der  2010 eröffnete Smaragdweg führt  leicht ansteigend an der Enzianhütte (1.313 m)  und dem Almgasthof Alpenrose (1.384 m) vorbei  bis zur Moa Alm (1.410 m). Letztere ist leider geschlossen, so dass wir auf eine leckere Buttermilch und ein Käsebrot verzichten müssen. Wir wandern noch weiter ins Tal bis zu einem kleinen See, von dem etwas oberhalb dann der Noitroisteig zur Thüringer Hütte abzweigt.   Die Sonne hat sich mittlerweile auch durchgekämpft und in der Wärme sonnen sich einige recht proppere Murmeltiere . Zurück führt die Wanderung über denselben Weg.

Montag 03.09.2012

Trotz des nebeligen Wetters entschließen wir uns für die Besteigung des Gaissteins, mit 2.363 m einer der höchsten Grasberge Europas.  Die Tour startet an der Bürglhütte, die man über eine recht holperige Schotterstraße von Stuhlfelden aus erreichen kann. Der Aufstieg verläuft unter dem Motto „Kühe im Nebel“ weil wir nur ungefähr die nächsten 3m des Weges sehen und die Kühe nur hören können. Erst an der Murnauer Scharte lichtet sich der Nebel etwas und wir erhaschen einen Blick auf die schöne Landschaft. Als wir den Gipfel fast erreicht haben, gewinnen Sonne und Wind.  Eine tolle Aussicht bietet sich uns und mit den von Bächen und kleinen Wasserfällen durchzogenen Hängen ist es ein bisschen wie in Schottland.

Um nicht den gleichen Weg zurück zu gehen, wie viele andere Wanderer, steigen wir über die Sintersbachscharte ab.  Mittlerweile ist es richtig schön sonnig und wir genießen die traumschöne Landschaft. Nach einer deftigen Brettljause in der Bürglhütte holpern wir wieder aus dem Tal hinaus.

Übergang Ober/Untersulzbachtal „Bettlerscharte“

Dienstag 04.09.2012

Also heute soll es aber nun wirklich regnen, hat die Vorhersage gemeint. Was also tun? Im Zweifelsfalle Wildgerlostal und Zittauerhütte, das ist bei jedem Wetter eine feine Sache. Aber auch heute irren sich die Wetterfrösche  im Wesentlichen und an der Zittauerhütte (2.328 m) genießen wir den schönsten Sonnenschein!  …

Was soll ich noch groß über diese Wanderung schreiben, es ist nun mal mein Lieblingstal und wir es wohl auch bleiben – immer schön! Zur Abwechslung kehren wir auf dem Rückweg noch auf eine Milch in die Trissel Alm ein.

Mittwoch 05.09.2012

Heute gehen wir mal getrennte Wege. Angestachelt von den aktuellen Ergebnissen des Wildkogel Hillclimb will Jens unbedingt seine Zeit aus 2007 verbessern. Soll er, ich mache es mir einstweilen im Hotel gemütlich. Während er also wacker die 12,8km und die 1150Hm angeht, mache ich einen gemütlich Spaziergang durch die Dörfer und verkrümele mich dann mit meinem Krimi in der Sonneninsel bei Kirchners im Garten. Wenn das keine gute Arbeitsteilung ist, dann weiß ich auch nicht. Jens hat leider die Zeit der Profis knapp verfehlt -:) aber das war ja heute kein Rennen. Mit fast 8kg Rucksack hatte er nur die Endzeit genommen und ist direkt weiter auf den Wildkogel gefahren. Danach gings in einer rasanten Fahrt zur Baumgartneralm. Mit ordentlich Käse im Gepäck dann nochmal einen kleinen Anstieg hoch bis auf den Panorama-weg wo er aber nach einigen Kilometern Talauswärts wieder auf den schnellen Weg  Richtung Mühlbach fuhr.

Donnerstag 06.09.2012

Also heute soll es aber nun ganz bestimmt regnen, daher verdrücken wir uns mal flux auf die andere Seite des Felberttauerntunnel und machen uns auf  zur Essen Rostocker Hütte (2208m).

Für eine gute halbe Stunde nieselt das Wetter uns noch an, aber es reicht nicht mal dafür die Regenjacke auszupacken. Dann wird es trocken und dann sonnig. Und was soll ich sagen, das Wildgerlostal bekommt doch nun ernsthalt Konkurrenz vom Maurertal! Nach dem Aufstieg durch den Wald entlang des Wasserfalls öffnet sich das Tal. Wunderschön ist es hier! Nach einem zweiten Anstieg  kommen die ersten schneebedeckten Gipfel und Gletscher  in Sicht. Schließlich erreichen wir die Hütte und gönnen uns ein zünftige Jause J Lecker! Unsere Mahlzeit ist vor allem besonders interessant für das kleine Hüttenkätzchen, die man wirklich gut im Auge behalten muss. Bevor wir dieses so sehr schöne Fleckchen Erde wieder verlassen steigen wir noch ein Stück höher in Richtung  Rostocker Eck. Von hier hat man eine tolle Aussicht auf  die östliche Simonyspitze (3441m), den Großen Geiger (3360 m) und die Dreiherrnspitze (3499 m). Da wir aber heute noch wieder im Hotel ankommen wollen, sind heute keine Gipfelsiege möglich aber bestimmt ein anderes Mal!

Noch grade rechtzeitig zum Abendessen sind wir nach dieser phantastischen Tour wieder bei Kirchners.

Freitag 07.09.2012

Wetter – perfekt! Zeit für eine etwas größere Aktion: Das Kröndlhorn (2444 m)!

Wir kombinieren die zwei Aufstiegsvarianten und folgen zunächst dem Trattenbach zur Trattenbachalm. Vor hier zweigen wir rechts ab und nehmen den Steig Richtung Rotwand-Hintalalm. Kaum gewinnen wir etwas an Höhe, schon haben wir einen grandiosen Blick auf den Großvenediger. Hinter der Scharte erstreckt sich ein kleines mooriges Gebiet und für eine ganze Weile begleitet uns ein lustiges schmatzendes Geräusch, das unsere Schuhe im Morast machen J. Nun folgen wir mit einer langen Hangquerung über den Almboden auf dem Weg der aus dem Windautal aufwärts führt. So schön der Weg auch ist, er zieht sich wie blöde! Immer wenn wir meine aber jetzt müssen wir doch bald den Rainkarsee erreicht haben, geht es einfach immer noch eine Erhebung weiter! Aber schließlich erreichen wir den auf 2134 m gelegenen Bergsee doch – hapüh! Jetzt erst mal eine Pause!

Von hier aus führt uns der Weg  in südwestlicher Richtung hinauf zum Kröndlberg (2440 m). Ab hier dann der steile, z.T. seilgesicherte Aufschwung  zum etwa 300 Meter weiter südlich gelegenen Gipfel. Geschafft! Und der Lohn ist eine unfassbar grandiose 360°  Aussicht! Nach Süden in den Pinzgau, auf die Reichenspitzgruppe und  natürlich die Hohen Tauern mit dem Großvenediger und dem Großen Geiger – phantastisch!

Auf dem Gipfel steht statt eines Kreuzes eine winzige Kapelle. Eine Tafel erzählt die Geschichte:

„Auf den Höhen des Kröndl-Hornes wurde im Juli 1893 der Leichnam der 6jährigen Rosina Kaiser aus Wald im Pzg. aufgefunden, die im Oktober 1892 auf rätselhafte Weise von der Watschalm verschwunden war. Bartholomäus Pöll, Bauer zu Kummern in Westendorf, hat in schwerer Krankheit diese Kapelle verlobt und 1903 errichten lassen. Am 10.August 1904 wurde hier zum 1. Mal das Hl. Messopfer gefeiert. Seither wurde alljährlich bei günstiger Witterung am St. Laurenzitag an dieser Stätte Berggottesdienst gehalten unter zahlreicher Teilnahme der Alpler und bergfroher Menschen aus dem Pinzgau, Brixental und aller Welt.1955 wurde das im Laufe der Jahre zerfallene Heiligtum „Maria Trost“ neu und würdiger errichtet und im Sommer 1956 eingeweiht. Unsere liebe Frau breite ihren Schutzmantel aus über Berg und Tal, soweit der Blick von dieser Höhe reicht.“

Es hilft nichts, wir müssen uns losreißen und steigen nun wieder in Richtung Trattenbachtal ab. Ich will nicht unnötig darauf rumreiten, aber hier ist es einfach nur schön! Schließlich erreichen wir wieder die Trattenbachalm und gönnen uns eine kleine Erfrischung. Das Stück durchs  Trattenbachtal ist zwar noch recht lang, aber lässig zu gehen und so erreichen wir recht zügig wieder unser Auto.
Was für  eine absolut grandiose Tour (die Anstrengung ist schon so gut wie vergessen).

Samstag 08.09.2012

Wetter – noch immer perfekt!

Weil die Tour von gestern uns doch noch etwas in den Knochen steckt, also vor allem mir, sparen wir uns ein Stück Weg und gönnen uns ein Taxi bis zum Berndlalm.

Von hier aus steigen wir zur Bettlerscharte auf, die die beiden Sulzbachtäler verbindet. Der Aufstieg zur Bettler Scharte führt zunächst am Fahrweg entlang zur Berndl Hochalm. Dann zweigt ein schmaler  Wandersteig ab und führt leicht ansteigend zur Kampriesen Hochalm. Von dort in immer steileren Serpentinen hinauf auf die 2.000 m hohe Bettler Scharte. Hier machen wir eine ausgiebige Rast und genießen das tolle Panorama.

Etwas unterhalb winkt uns eine kleine Wandergruppe zu, die die Querung vom Untersulzbachtal aus angehen.  Als diese dann bei uns vorbeikommen und zum Obersulzbachtal absteigen, traut sich mit einem mal eine Gams aus ihrem Versteck!! Beim Abstieg treffen wir noch Wanderführerin Martina und Begleitung, die an ihrem freien Tag was macht  – natürlich wandern  J. Der Abstieg ist recht lang und im unteren Bereich durch den Wald ein bisschen mit Vorsicht zu genießen. Die Restfeuchtigkeit im Schatten macht den mit Tannennadeln und Baumwurzeln durchsetzten Weg recht rutschig.  Aber schließlich erreichen wir die Finkalm, wo uns Käsebrote mit musikalischer Untermalung erwarten.

Den Rucksack voll mit Finkalmkäse und Speck geht es weiter aber nicht bevor wir noch einen Kaffee auf der Stockeralm genommen haben. Der Weg durch das Untersulzbachtal zieht sich heute, was aber daran liegt, das die Tatsache dass dies nun die letze Tour ist, die Beine schwer macht. Ein letzter Blick zurück zum Großvenediger vom Wasserfall aus und wir sind unten am Schiedhof. Eine absolut gelungene Tour zum guten Schluss!

Sonntag 09.09.2012

Ein letztes Kirchners Frühstück und  dann das Auto gepackt. Wir besuchen noch den Bauernherbstmarkt in Bramberg und verabschieden uns dann schweren Herzens von den Bergen.

Das war’s für dieses Jahr: Wandertour Hohe Tauern 2012 – Ausblicke, Eindrücke, Murmeltiere, reichlich Gastfreundschaft und viel Sonne! Bis nächstes Jahr!

GPS Daten aller Touren folgen !

2012.10.08 Hohe Tauern »Steineralm«

2012.10.02 Hohe Tauern »Habachtal«

2012.10.03 Hohe Tauern »Geißstein«

2012.10.04 Hohe Tauern »Wildgerlosstal – Zittauerhütte«

2012.10.05 Hohe Tauern »Wildkogel Hillclimb and more«

2012.10.06 Hohe Tauern »Essen Rosstocker Hütte«

2012.10.07 Hohe Tauern »Kröndelhorn«

2012.10.08 Hohe Tauern »Bettlersteig 2189m«

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