2011.11 Von Willingen zur Hochheide

„Über die Heide hallet mein Schritt;
Dumpf aus der
Erde wandert es mit.
Herbst ist gekommen, Frühling ist weit –
Gab es denn einmal selige Zeit?
Brauende Nebel geisten umher;
Schwarz ist das Kraut und der
Himmel so leer.
Wär ich hier nur nicht gegangen im Mai!
Leben und
Liebe– wie flog es vorbei!“
Theodor Storm

Auch an diesem Sonntag wollen wir uns vom Herbst nicht abhalten lassen eine „kleine“ Wanderung zu machen. So brechen wir von Willingen-Stryck auf zur Hochheiderunde. Auf einem Forstweg (nicht so doll) durch den Wald dem Lauf des Itterbach folgend erreichen wir den sog. Waschkump. Hier war früher ein Teich in dem vor der Schur bis zu 1000 Schafe eine Bad nahmen (mussten). Dem sich windenden kleinen Bach folgend dringen wir immer weiter in den Wald vor.  Sehr still ist es heute im Nebel, kaum Menschen, nur hier uns da ein zaghaftes Vogelgezwitscher in den hohen Fichten. Der Boden ist bedeckt mit dickem Mooskissen und Farn. Im Gegensatz zu vergangenem Sonntag ist heute wirklich richtig Herbst!

Wir laufen durch den Alten Hagen. Um dieses ca. 400ha große Waldgebiet wurden im 15. Jhdt. erbitterte Grenzstreitigkeiten ausgefochten. Auch gab es hier einst ein kleines Dorf, eine Eisenhütte, auf der jährlich 4000 bis 6000 Zentner Eisen gewonnen wurden. Sowohl von der Hütte als auch dem Dorf fehlt jede Spur, es ist einfach verschwunden! Genau wie die Wölfe nach denen im Jahr des Herrn 1595 eine letzte Jagd stattfand. Auch der Dreißigjährige Krieg, die Pest und die Hexenverbrennung haben hier die Gegend heimgesucht und die Bevölkerungszahl deutlich verringert. Für die Eisenverhüttung wurden große Waldflächen abgeholzt und die abgeholzten Flächen wurden von der Heide erobert.

Die Heidelandschaft, die sicher wenn sie blüht noch schöner ist, hat auch jetzt im Herbst ihren ganz eigenen Reiz mit ihren knorrigen Kiefern, Wacholdersträuchern und fahlen Birken. Wir machen noch einen kleinen Abstecher auf den Clemensberg. Von hier haben wir eine wunderbare Aussicht! Direkt unterhalb befindet sich der Diabas Steinbruch.

Von hier geht es nun abwärts durch das Hoppecketal zurück nach Willingen. Schlusseinkehr halten wir in der gemütlichen Köhlerhütte, die mit ihrer Weihnachtsdeko uns einmal mehr vor Augen führt, wie spät im Jahr es schon ist. Fazit: Lässige Herbstwanderung, die trotz der ca. 19km recht gemütlich daher kommt. Einziger Minuspunkt ist der doch sehr breite, befestigte Forstweg.

GPS Daten :

Gesamtstrecke: 18.32 km
Maximale Höhe: 840 m
Gesamtanstieg: 419 m
Download file: 20111120_willingen_hochheide.gpx

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2011.09 Wanderung von Altastenberg nach Winkhausen

Was ein Wetter! So ein schöner Spätsommertag will genutzt werden! Der Hochsauerländer Kammweg von Züschen nach Winkhausen klingt zwar verlockend, bringt aber als Streckenwanderungen einen gewissen logistischen Aufwand (sprich zwei Autos) mit sich. Daher entscheiden wir uns kurzerhand dazu einfach eine Idee bei verwandern.de zu stibitzen:

Von Altastenberg über den Kammweg bis Winkhausen und über den X27 über Nordenau wieder zurück (ca.27km)!

Gedacht, getan am Sonntagfrüh machen wir uns auf und kommen kaum ein paar Meter weit, da ist die langärmelige Jacke schon zu warm 🙂 . Der Weg ist bis auf ein zwei Stellen gut ausgezeichnet, so dass der Streik des GPS nicht so ins Gewicht fällt. Trotz des perfekten Wetter begegnen uns erstaunlich wenige Wanderer, ein paar Mountainbiker und das war‘s auch schon. Da wir ohne Frühstück aufgebrochen sind, holen wir dieses am Kleinen Bildchen nach bevor wir weiterziehen durch die schönen bunten Buchenwälder.

Hier und da hat Kyrill seine Spuren hinterlassen und es öffnen sich grandiose Aussichten in das Sorpetal. Einige Kilometer und diverse Fotostopps später erreichen wir die „Schöne Aussicht“ auf dem Schellhorn, wo wir noch eine Rast einlegen (Danke an Grisu&Dirk, war die besten Stelle dafür!). Auf einem quasi nicht mehr vorhandenen Weg geht es durch den Wald abwärts wieder auf die eigentliche Route. Als Rückweg nehmen wir bis zur Drehschlade den gleichen Weg, dann biegen wir auf dem X27 Richtung Nordenau ab. Auch hier schöne Buchenwälder, herbstlicherweise bewerfen uns die Bäume fleißig mit Eckern 🙂

Da es bis Nordenau fast stetig bergab geht, müssen wir zu guter letzt natürlich wieder hoch nach Altastenberg, was die letzten 3km nochmal etwas anstrengend macht. Nodernau selbst liegt sehr malerisch und hat viele teilweise über 200 Jahre alte Fachwerkhäuser. Das Wahrzeichen von Nordenau ist die Burgruine Nordena, kurz „Burg Rappelstein“. Schließlich erreichen wir in Altastenberg wieder  unser Auto, da ich finde, wir sind genug gelaufen, sparen wir uns die 4km Hin und Retour auf den Kahlen Asten und fahren dorthin.

Einen tolles Abendessen im Turm und ein Traumsonnenuntergang über der Heide machen den Tag zu einem perfekten Wanderausflug – genauso muss das sein! 🙂

GPS Daten :

Gesamtstrecke: 25.93 km
Maximale Höhe: 789 m
Gesamtanstieg: 688 m
Download file: 092011_altastenberg.gpx

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